Ein Tag ohne Frauen
25.11.2025 | 11:00 Uhr | Magdeburg
Ort: Kulturzentrum Moritzhof, Moritzplatz 1
(per Zoom) Hrafnhildur Gunnarsdóttir (Regie), angefragt
Moderation: Peter Schütz, Projektleiter SchulKinoWoche Thüringen / Sachsen-Anhalt, Katrin Birnschein, SchulKinoWoche Sachsen-Anhalt
Im jährlich veröffentlichten Gleichstellungsindex des Weltwirtschaftsforums belegt Island regelmäßig den ersten Platz. Einen symbolträchtigen Schritt hin zu dieser hohen Geschlechterparität ermöglichte ein bemerkenswerter Frauenstreik am 24. Oktober 1975. Dem Film zufolge beteiligten sich daran 90 Prozent der Isländerinnen, um die oft unsichtbare und marginalisierte Bedeutung ihrer Arbeit aufzuzeigen: Sie blieben für einen Tag ihren Arbeitsstätten fern und überließen die Kinder- und Heimbetreuung den Männern. Das damals dominierende Bild der Frau als Hausfrau, die in etwaigen Arbeitsverhältnissen eine nachrangige Rolle spielt, erhielt so sichtbare Risse. Initiiert wurde der Streik von der feministischen Bewegung der „Roten Socken“, die zuvor bereits mit Aktionen wie der Präsentation einer Kuh bei einem Schönheitswettbewerb aufgefallen war und zunächst auch unter Frauen Gegenwind hervorrief.
Zum fünfzigsten Jubiläum des Frauenstreiks resümiert der Dokumentarfilm den denkwürdigen Protest und lässt dabei viele Zeitzeug:innen zu Wort kommen. Die US-Regisseurin Pamela Hogan und ihre Co-Autorin Hrafnhildur Gunnarsdóttir, deren Mutter am Streik teilnahm, liefern dabei eher eine anekdotische und von Interviews getragene Rückschau als eine tiefere Analyse der gesellschaftlichen Umstände. Untermalt sind die positiven und oft humorvollen Berichte von auflockernden Animationssequenzen und Impressionen der isländischen Landschaft. Als weitere Materialien zur Nachzeichnung der Aktion dienen Fotografien und Zeitungsausschnitte. So entsteht ein „Wohlfühlfilm“, der durch seine starken, autonomen Protagonistinnen empowernd wirkt.