Es ist ein heißer, trockener Sommer in Klein-Schappleben. Selfmade-Unternehmer Micha kehrt aus Berlin in das kleine Dorf seiner Kindheit nach Sachsen-Anhalt zurück. Im Gepäck hat der Game-Designer eine Idee, mehr noch: Eine Vision! Denn Micha denkt groß: Aus dem maroden ehemaligen Hotel seiner Eltern will er ein Luxushotel mit Wellness-Oase für gestresste Großstädter machen. Die zerstrittene Dorfgemeinschaft ist skeptisch, was Michas Vorstellungen in Bezug auf ihre Beteiligung an diesem waghalsigen Projekt angeht: Lediglich Michas Schulfreundin Tina und seine Partnerin Jenny lassen sich darauf ein, Michas ehrgeizigen Pläne weiterzuverfolgen. Die anhaltende Hitze, das versiegende Grundwasser und die mit Genuss verbreiteten Verschwörungstheorien des pensionierten Lehrers Bernd Schlüter tun das ihrige. Am Ende liegt das ganze Dorf auf dem Trockenen – und die Bewohnerinnen und Bewohner müssen lernen, dass sich die Zukunft von Klein-Schappleben nur gemeinsam gestalten lässt.
EINHUNDERTVIER
Gemeinsam mit dem Cineplex Naumburg bieten wir allen Lehrkräften am 24. September einen kostenfreien Kinonachmittag an.
Im Anschluss diskutieren wir über den Film, der auch im Programm der SchulKinoWoche Sachsen-Anhalt läuft und besprechen Fragen rund um die SchulKinoWoche.
Termin: Dienstag, 24. September 2024
Zeit: 16:00 Uhr
Ort: Cineplex Naumburg
Zielgruppe: Lehrkräfte aller Altersstufen und Schulformen
Zu Gast: Peter Schütz (Projektleiter SchulKinoWoche Thüringen/Sachsen-Anhalt)
Anmeldung unter: info.naumburg@cineplex.de
EINHUNDERTVIER
Dokumentarfilm / Deutschland 2024 / 87 Min. / Regie: Jonathan Schörnig
ab 9. Klassen / empfohlen ab 15 Jahren / FSK: 12
Themen: : Seenotrettung, Mittelmeer, Flüchtlinge/Flüchtlingspolitik,
Mut, Europäische Außengrenze, Migration, Menschlichkeit
Fächer: : Deutsch, Ethik, Religion, Erdkunde, Politik, Sozialkunde
Wie eine Seenotrettung ablaufen kann, übersteigt jegliche Vorstellungskraft. Die Echtzeitdokumentation „Einhundertvier“ bringt uns diese dramatische Situation näher. Der Film zeigt wie quälend lange es dauert, 104 Personen von einem sinkenden Boot zu bergen. Mensch für Mensch, Schritt für Schritt wird die Aktion mit mehreren parallelen Kameras begleitet. Das Luft verlierende Schlauchboot, die zunehmende Nervosität aller Beteiligten und die sich nähernde libysche Küstenwache lassen den Film beinahe unmerklich zu einem Thriller werden. Tagelang harren die Geretteten und die Crew auf hoher
See aus, da kein Mittelmeerland ihnen erlaubt, anzulegen. Erst nach einem schlimmen Sturm erreicht das Schiff einen europäischen Hafen.
Wow! Nachricht aus dem All
Kinderfilm, Science-Fiction / Deutschland 2023 / 102 Min. / Regie: Felix Binder
ab 3. Klasse / empfohlen ab 8 Jahren / FSK: 0
THEMEN: Freundschaft, Weltraum, Außerirdische, Familie, Selbstwirksamkeit, Mut
FÄCHER: Medienkunde, Deutsch, Ethik, Mathematik, Kunst
Rauschen, Knacken … Rascheln, Knistern … und plötzlich: da, ein Rhythmus! Billie und Dino trauen ihren Ohren kaum. In einem alten Bus auf dem Schrottplatz haben die beiden elfjährigen Hobby-Weltraumforscher eine Botschaft von Außerirdischen empfangen. Ganz sicher! Nur glaubt ihnen leider keiner der Erwachsenen. Nicht mal Billies Vater, der es doch eigentlich besser wissen müsste! Mit Engelszungen überredet ihn Billie, mit ihr und Dino zur ESA zu fahren – der Weltraumbehörde, bei der er und Billies Mutter mal gearbeitet haben. Doch auch hier nimmt die beiden Kinder niemand ernst. Besonders seltsam benimmt sich die Chefin der ESA. Als Billie und Dino in ihrem Büro einen schwerelosen Stein entdecken, trauen sie ihren Augen kaum. Doch sie fliegen auf und geraten durch einen Zufall in das
Raumschiff, was eigentlich unbemannt starten sollte. „Kinder aus Versehen ins Weltall geschossen“ – die Nachricht geht um die Welt. Und für Dino und Billie beginnt das unglaublichste Abenteuer, das man sich
nur vorstellen kann.
Zu den Veranstaltungen haben wir Filmschaffende eingeladen, die im Kino mit den Schüler:innen über die Filme sprechen und diskutieren werden.
Bitte planen Sie dafür im Kino ca. 45 Minuten mehr ein.
Internationale Kurzfilme
Gesamtprogramm: inkl. Moderation ca. 80 Min.
ab 1. Klasse / empfohlen ab 6 Jahren / FSK: 0
Willkommen in der großen Welt der kurzen Filme. Jeder dieser besonderen Kurzfilme erzählt auf seine Weise Geschichten von Entdeckungen, Freundschaften und den Wundern des Alltags. Gemeinsam erzählen sie vom Zauber des Alltäglichen und laden uns ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen – sei es durch die Anpassungsfähigkeit der Natur, die Kraft der Freundschaft oder durch kindliche Neugier. Sie verbinden auf bezaubernde Weise das Alltägliche mit dem Außergewöhnlichen und zeigen, wie reich und überraschend das Leben sein kann. Ob kluge Spatzen, Prinzessinnen und Königinnen, Fantasiewesen, Naturwunder oder beste Freunde – es gibt viel zu entdecken! Gezeigt werden die Kurzfilme: Brewberry Spell, Let’s be Friends, Prinzessin Aubergine, Feuersalamander, Tuu-Tuu-Til und Spatzenhirn.
Zu den Veranstaltungen haben wir Filmschaffende eingeladen, die im Kino mit den Schüler:innen über die Filme sprechen und diskutieren werden.
Bitte planen Sie dafür im Kino ca. 45 Minuten mehr ein.
Je suis Karl
Drama, Thriller / Deutschland, Tschechien 2021 / 126 Min. / Regie: Christian Schwochow
ab 10. Klasse / empf. ab 15 Jahren / FSK: 12 / Prädikat: besonders wertvoll
THEMEN: Rechtsterrorismus, Radikalisierung, Extremismus, Rechtspopulismus, Propaganda, Gewalt, Politik, Gesellschaft, Neue Rechte, Sprache
FÄCHER: Politik, Geschichte, Sozialkunde, Ethik, Medienkunde Deutsch, Musik, Kunst, Religion
Als ihre Mutter und ihre beiden jüngeren Brüder bei einem mutmaßlich islamistischen Bombenanschlag mitten in Berlin ums Leben kommen, steht die etwa 20-jährige Maxi unter Schock. Während ihr Vater
unter Schuldgefühlen leidet und sich zurückzieht, beginnt Maxi nach Antworten und neuer Orientierung zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt trifft sie Karl, einen wortgewandten jungen Mann Mitte Zwanzig, der
sie zu verstehen scheint und zugleich Leitfigur einer internationalen jungen Bewegung ist, die die Politik in Europa radikal verändern will. In dieser Gruppe fühlt Maxi sich gut aufgehoben. Sie kennt die Ängste,
über die man dort spricht, sie wird als Opfer ernst genommen – und merkt erst zu spät, dass die Bewegung zu Gewalt bereit ist und mit ihrer Ideologie die Grundfesten der Demokratie gefährdet.
Wie werden aus politischen Ansichten extremistische Positionen, die bis hin zur Verübung terroristischer Anschläge führen können? Wie wird aus religiösem Glauben gewaltbereiter Fanatismus?
Unser diesjähriges Sonderprogramm widmet sich jungen Menschen, die zunächst von ihren Idealen bewegt sind, sich aber schließlich radikalisieren und den Boden der freiheitlich-demokratischen
Grundordnung verlassen. Die ausgewählten Filme nehmen verschiedene Bereiche in den Blick, in denen Radikalisierung stattfindet. Sie erzählen von der gewaltbereiten europäischen Neuen Rechten und von Umweltaktivist:innen, die schließlich zu terroristischen Mitteln greifen. Die Filmauswahl beleuchtet Radikalisierungsprozesse im biografischen und gesellschaftspolitischen Umfeld und nähert sich den Ursachen in fiktionaler Weise an. Damit wird der Versuch unternommen, ein breiteres Bewusstsein für die Komplexität extremistischer Positionen unter jungen Menschen zu schaffen und Unterstützungsmög-lichkeiten aufzuzeigen, wie positive Interventionen gestaltet werden können.
Bitte planen Sie im Anschluss an den Film zusätzlich ca. 45 Minuten ein.
How to blow up a pipeline
Thriller / USA 2022 / 104 Min. / Regie: Daniel Goldhaber
ab 11. Klasse / empf. ab 16 Jahren / FSK: 16
THEMEN: Umwelt, Ethik, USA, (Öko-) Terrorismus, Radikalisierung, Klimakrise, Individuum (und Gesellschaft), Ölwirtschaft
FÄCHER: Deutsch, Englisch, Politik, Sozialkunde, Ethik, Wirtschaft, Chemie, Psychologie, Philosophie, fächerübergreifend: Demokratiebildung
Acht junge Menschen treffen sich in einer abgelegenen Hütte in der texanischen Wüste: Die zupackende Xochitl, ihr Studienfreund Shawn und ihre beste Freundin Theo, Theos Partnerin Alisha, das hedonistische
Pärchen Rowan und Logan, der technisch talentierte Michael und Dwayne, der schon Vater ist. Verbunden sind sie in ihrer Forderung nach schärferen Klimamaßnahmen. Weil ihr gewaltfreier Protest vom Campus der Hochschule aus oder auf der Straße nicht den ersehnten Umschwung gebracht hat, plant die Gruppe mit der Sabotage einer Ölpipeline einen radikalen Schritt außerhalb des Systems. Zwei Sprengsätze
sollen detonieren, damit die Ölpreise steigen. Mit der ständigen Gefahr des Scheiterns im Nacken wird Material beschafft, ausgespäht, an Bomben gebastelt und auf den entscheidenden Moment hingefiebert.
Wie werden aus politischen Ansichten extremistische Positionen, die bis hin zur Verübung terroristischer Anschläge führen können? Wie wird aus religiösem Glauben gewaltbereiter Fanatismus?
Unser diesjähriges Sonderprogramm widmet sich jungen Menschen, die zunächst von ihren Idealen bewegt sind, sich aber schließlich radikalisieren und den Boden der freiheitlich-demokratischen
Grundordnung verlassen. Die ausgewählten Filme nehmen verschiedene Bereiche in den Blick, in denen Radikalisierung stattfindet. Sie erzählen von der gewaltbereiten europäischen Neuen Rechten und von Umweltaktivist:innen, die schließlich zu terroristischen Mitteln greifen. Die Filmauswahl beleuchtet Radikalisierungsprozesse im biografischen und gesellschaftspolitischen Umfeld und nähert sich den Ursachen in fiktionaler Weise an. Damit wird der Versuch unternommen, ein breiteres Bewusstsein für die Komplexität extremistischer Positionen unter jungen Menschen zu schaffen und Unterstützungsmög-lichkeiten aufzuzeigen, wie positive Interventionen gestaltet werden können.
Bitte planen Sie im Anschluss an den Film zusätzlich ca. 45 Minuten ein.
Anmeldung über: olff@schulkinowochen.de