Der geteilte Himmel
25.11.2025 | 11:00 Uhr | Mühlhausen
Ort: Filmpalast Central, Stätte 1b
Carla Steinbrecher (Behörde des Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Am 20. Oktober 2025 wäre Konrad Wolf 100 Jahre alt geworden. Ohne Zweifel war er einer der wichtigsten Filmregisseure der DDR. Obwohl seine Filme offen Kritik üben an Staat und System, bleibt er unangetastet. Seine Autorität gilt als unumstößlich, und er bekommt sogar ein Staatsbegräbnis.
In einem ihm gewidmeten Spezial zeigen wir Der geteilte Himmel.
Inhalt
Bei ihrer Arbeit in einer Waggonfabrik in Halle/Saale bricht die Lehramtsstudentin Rita Seidel plötzlich zusammen. Zur Erholung kehrt sie in ihr Heimatdorf unweit der Stadt zurück. Dort werden Erinnerungen an die vergangenen zwei Jahre wach: Bei einer Tanzveranstaltung lernt sie damals den zehn Jahre älteren Chemiker Manfred kennen, der gerade an seiner Dissertation schreibt. Trotz seiner akademischen Karriere wirkt der Doktorand unzufrieden mit der politischen Situation in der DDR und seinem eigenen Leben. Insbesondere das Verhältnis zu seinem Vater ist angespannt. Manfred nimmt ihm die Wandlung vom ehemaligen Nationalsozialisten zu einem Funktionär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) nicht ab: „Ziemlich viel Verantwortung als Werkleiter, wie?“, fragt er seinen Vater, der entgegnet, dass man sich daran gewöhne. „Na klar, wie an alles in der Geschichte“, erwidert der Sohn sarkastisch. Nachdem ein von Manfred entwickeltes chemisches Verfahren ohne Begründung von der Betriebsleitung abgelehnt wird, verlässt er noch kurz vor dem Bau der Mauer die DDR und geht nach West-Berlin. Dort besucht Rita ihn, doch sie fühlt sich in der Stadt fremd und kehrt nach Halle zurück.