Santino ist ein Zirkuskind. Sein Urgroßvater ist einer der letzten großen Zirkusdirektoren Deutschlands und erzählt ihm die Geschichten seiner Vorfahren. Von Schlangenmenschen, halsbrecherischen Kunststücken und Elefanten-Bullen. ZIRKUSKIND erzählt aus dem Leben der letzten Nomaden Deutschlands – vom Aufwachsen mit der Großfamilie und Tieren, von einem Leben ohne Netz und doppelten Boden, frei wie ein Vogel. Ein dokumentarisches Roadmovie für Kinder und deren Familien über das Leben einer Zirkusfamilie zwischen Realismus und Magie.
Kinoseminare mit Medienberatern des LISA
In einem Kinoseminar analysiert Gunar Wolf, Medienberater des LISA, den Film im Anschluss an die Vorstellung.
„Ich will lieber Bilder machen, als ein Bild zu sein“: „Die Fotografin“ erzählt die Geschichte der US-Künstlerin und Fotojournalistin Lee Miller, die in den 1920er-Jahren als Fotomodell und Muse der Pariser Avantgarde bekannt wurde, bevor sie sich selbst der Fotografie zuwandte. Als in Europa der Zweite Weltkrieg ausbricht, übernimmt sie zunächst in London die Kriegsberichterstattung für die Modezeitschrift Vogue. Doch es drängt sie, noch mehr zu tun: Obwohl ihr die journalistische Arbeit an der Front als Frau zunächst verwehrt bleibt, gelingt es ihr schließlich, als Fotoreporterin in die Normandie zu reisen, wo sie die grausame Realität des Kriegs mit der Kamera festhält. In den letzten Kriegstagen berichtet sie als eine der ersten aus den befreiten Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau und setzt sich dafür ein, die NS-Verbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen. Auch Miller selbst lassen die Bilder bis an ihr Lebensende nicht los.
DEUTSCHES KINDER MEDIEN FESTIVAL GOLDENER SPATZ Highlights des Jahres 2025
Der Dokumentarfilm IM PRINZIP FAMILIE begleitet über ein Jahr hinweg den Alltag einer Wohngruppe für Kinder, deren Eltern ihrer Fürsorgepflicht nicht mehr nachkommen können. Im Mittelpunkt stehen fünf Kinder sowie die drei Erzieher:innen Antje Wagner, Max Gerecke und Sören Wagner. Sie schaffen für die Kinder einen Ort der Geborgenheit, der Unterstützung und der Nähe – und bewegen sich dabei im Spannungsfeld zwischen behördlicher Bürokratie und echter menschlicher Fürsorge. Gemeinsam mit den Kindern setzen sie sich für eine Rückkehr in die Herkunftsfamilien ein. Die Kinder sehnen sich nach Liebe und Zugehörigkeit, werden jedoch zugleich mit Ablehnung, Diskriminierung – darunter auch rassistische Erfahrungen – und Überforderung konfrontiert. Der Film zeigt eindrucksvoll die komplexe Care-Arbeit der Erzieher:innen im Zusammenspiel mit Jugendamt, Schule, Psychiatrie und Herkunftsfamilien – ein Alltag voller emotionaler und organisatorischer Herausforderungen, getragen von Engagement und Empathie.
Filmgespräch mit Gästen
Nicht überall auf der Welt weiß man, was ein Aprilscherz ist. Als Familienvater Lutz seine Frau am 1. April mit einer morgendlichen Überraschung hereinlegt, ist Xi Zhou, Gastschüler aus China, sofort fasziniert. Er lässt sich von Sohn Lucas die deutsche Tradition erklären und versucht sich kurz darauf an einem eigenen Scherz am Freund von Lucas‘ Schwester, Schaaf: Er vertauscht einen Pizzakarton aus dessen geheimer Lieferung, die scheinbar eine Menge Geld enthält. Xi Zhou und Lucas finden sich plötzlich in einer verrückten Geschichte wieder, in der sie den Geldkarton zurückbringen wollen, Schaafs Leben retten müssen und sich zwischen kriminellen Banden durch Berlin bewegen. Sie flüchten vor der Polizei, sitzen am Steuer eines autonom fahrenden Elektroautos und helfen, eine langgesuchte Mafiaorganisation dingfest zu machen.
17 Ziele – Kino für eine bessere Welt
Das Filmprogramm zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung
Frieden und Stärkung der Demokratie, Bekämpfung von Armut und Ungleichheit, Engagement gegen Diskriminierung, Maßnahmen zum Klima- und Artenschutz – all diese Themen hängen miteinander zusammen und sind zentral für eine nachhaltige Entwicklung hin zu einer lebenswerteren Welt.
Das Filmprogramm „17 Ziele – Kino für eine bessere Welt“ beschäftigt sich mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung, mit ihrem Ist-Zustand, hinterfragt kritisch, inspiriert und gibt Anregungen zur Auseinandersetzung. Die nachhaltigen Entwicklungsziele können nur gelingen, wenn alle mitmachen. Jede:r Einzelne von uns kann etwas tun: Sei es sich im Verein, in der Schule oder Stadt für mehr Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Mitbestimmung zu engagieren. Taten sind jetzt gefragt!
Inhalt
In der Nacht auf den 23. November 1992 kamen in Mölln Ayşe Yilmaz und Bahide Arslan bei einem rechtsextremistischen Brandanschlag ums Leben. Die Überlebenden sind bis heute gezeichnet. Durch Zufall entdeckt İbrahim Arslan 30 Jahre später Solidaritäts- und Trauerbekundungen, die unbeachtet im Möllner Stadtarchiv lagen. Der Dokumentarfilm begleitet ihn und nähert sich dabei geschichtspolitischen und sozialen Fragen von Erinnern und Gedenken, Solidarität, der Rolle von Archiven, aber auch von Verdrängen und Rassismus an.
Filmgespräch mit Gästen
Die 18jährige Vera Brandes ist ein rebellischer Teenager aus gutem Hause. Ihre Leidenschaft ist Jazz, im Jahr 1975 nichts Ungewöhnliches. Als sie auf einem Festival das erste Mal den Pianisten Keith Jarrett hört, beschließt sie, dass er unbedingt auch in ihrer Heimatstadt Köln auftreten muss und setzt alles daran, diesen Plan gegen etliche Widerstände umzusetzen. Mit überzeugender Verve gelingt es ihr, dafür das Opernhaus auf eigenes Risiko einmalig zu buchen. Nun muss nur noch der vorgesehene Star des Abends vom Vorhaben überzeugt und an Ort und Stelle gebracht werden. Beides ist allerdings nicht ganz einfach, denn Jarett gilt als wenig flexibel und umgänglich. Aber davon lässt sich Vera nicht abschrecken. Das Ergebnis ist Musikgeschichte.